Ja, genug gejammert – es wird wieder einmal Zeit für eine kurze Radreise. Das Südschleiferl war ja nicht so wirklich von Erfolg gekrönt, warum sollte es beim Nordschleiferl anders sein…
Aber von Anfang an:
Der Brennholzlieferant kommt früher als gedacht, das Rad ist ja schon gepackt, also fahre ich am Dienstag (19.08.2025) Mittag los. Auf bekannten Wegen hinüber nach Bratislava. Ein kleiner Snack in der Goldenen Möwe und dann starte ich die gespeicherte Route. Diese ist eine Abwandlung des TSE 2025 und leider habe ich mir das nicht ganz genau angeschaut. Denn ein Stück verläuft auf einem total verwachsenen Single-Trail mit vielen Dornen und schön langsam verliere ich Luft im Hinterreifen. Nachpumpen und ein Stopp beim „Bufet na dobrom mieste„. Ein paar Meter weiter war dann aber Schluss mit lustig. Luftverlust total. Also ein schattiges Plätzchen angesteuert und Schlauch gewechselt.
Danach geht es weiter und der einzige Anstieg für heute steht an: Ca. 7 Kilometer mit durchschnittlich 6,4% Steigung und ein paar ordentlichen Rampen rauf bis zum „Biely Kríž“. Ups. Rennradler, MTBiker, Stromradler… ziehen (manche schwitzend, manche ganz locker) an mir vorbei, während ich zwischen fahren, schieben, fahren, schieben wechsle… Oben ein Getränk und dann geht es durch den Wald bergab.
Und bei Kilometer 90 oder so passiert mir ein kleines Missgeschick: Eigentlich wollte ich zu dem Stausee vor Lozorno, da gibt’s eine Fast-Food-Hütte und einen Shelter und die Möglichkeit eine Runde zu schwimmen. Schlafsack und Isomatte habe ich ja dabei, draußen schlafen wäre gewünscht gewesen. Aber ich verpasse bei der rasanten Abfahrt eine Abzweigung, mein Wahoo (*) schwenkt um auf blaue Pfeile (= passt scho, gleich sind wir wieder am Track) und ich fahre weiter. Allerdings viel zu weit nordwestlich und ich komme westlich von Lozorno raus. Bei der Tankstelle hole ich mir einen Kaffee, checke wo ich genau bin (im Wald war kein Netz) und nachdem es schon ordentlich dämmert buche ich kurzerhand (hab‘ noch ein Guthaben bei Booking) ein Zimmer im „Boutique Hotel Pri Mlyne„. Dort angekommen ist es schon fast finster, ich checke ein, die freundliche Dame an der Rezeption meint nur: „… Restaurant ist schon geschlossen, die Bar sperrt auch in 10 Minuten, sorry …“. Kein Problem, ich habe ja immer eine Reserve an essen und trinken dabei!
Doch 102,5 km / 854 hm sagt RWGPS.
Mittwoch, 20.08., Tag 2:
Erst in der Früh gesehen, was das für ein schönes Anwesen ist. Frühstück war ok, dann aufsatteln und zuerst Richtung Westen, dann ein Schwenk nach Nordosten – der Radweg direkt an der March wird erneuert (asphaltiert ?) und ist gesperrt. Eher langweilige Gegend, flach und dafür Gegenwind. Ab und zu ein paar Kriecherl-Bäume, die vitaminhaltige Früchte spenden. Auf den letzten 20 Kilometern ein paar fiese Steigungen, aber alles fahrbar.
In Holic die billigen/günstigen Pensionen entweder ausgebucht oder richtig grindig…
Also eingecheckt im Hotel AIR. Tadelloses Zimmer, Rad im permanent versperrten, uneinsichtigen Innenhof in einem Shelter.
Die Suche nach einem Restaurant – fußläufig erreichbar – war eher schwierig, entweder geschlossen oder nicht wirklich einladend, wenn das Personal rauchend, nasenbohrend und langweilig dreinschauend vor der Tür steht…
Aber auf der Hauptstrasse gibt es auch einen kleinen asiatischen Laden – das „Azijske bistro bea„, da habe ich eine tolle Suppe und eine große Portion gebratene Nudeln mit Chicken zu sehr moderaten Preisen verspeist!
91,8 Kilometer / 477 Höhenmeter – RWGPS
Donnerstag, 21.08., Tag 3:
Gut geschlafen. In der Früh eine Überraschung: Ich bin der einzige (Frühstücks-)Gast, das Hotel war – bis auf mich – leer. Hab bekommen, was ich wollte und noch Reiseproviant eingepackt.
Flach geht es dahin und ich überquere die Morava/March und bin in Tschechien. Der Weg am Damm auf der tschechischen Seite ist nicht wirklich schön zu fahren. Löchrig, teilweise Eisenbahn-Schotter, aber wie hat der Trainer seinerzeit gesagt: „… Es soi jo kan Spass mochn …“ Meldung von daheim: „… Es schüttet – wie schaut’s bei dir aus? …“. „… Noch trocken …“ war meine Antwort. Aber ein paar Kilometer weiter beginnt es zu nieseln. Ich fahre noch bis Tvrdonice und dann wird es Zeit, in’s Regeng’wand zu wechseln. Es regnet sich ein, mal schwächer, mal stärker. Beim Jagdschloss Pohanska ist wenig los – kein Wunder, bei dem Wetter. Da war ich schon ein- oder zweimal auf Touren durch Tschechien. Noch ein Stück und ich bin wieder in Österreich. Noch ungefähr 45 Kilometer mit zwei kleinen Schupfern und dann stetig minimal bergauf im Regen macht nicht wirklich Freude.
Also beschließe ich: In Mistelbach ist Schluss!
Gesagt, getan.
Rein in’s „Harlekin“ – wieder einmal. Belohnungsdrink und ein tolles Paradeiser-Kokos-Supperl.
Zeit für eine Hauptspeise war leider nicht mehr, der Zug wartet nicht auf mich…
77,1 km / 386 hm – RWGPS
P.S.: Auf Strava auch verfügbar, bitte selber suchen – Bussi, danke !
Hinweis(e):
1.) Die mit (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine kleine Provision. Für dich verändert sich der Preis überhaupt nicht.
2.) Beim nachfolgenden Werbe-Block verdiene ich als Amazon-Partner an qualifizierten Verkäufen, ebenso beim Klick auf die Decathlon, die Holidaycheck und die Google-Werbung…
Du möchtest mich auf einen Kaffee oder ein pannonisches Iso-Getränk (= Spritzer) einladen?
Vielen Dank im Voraus!
|
||
Kommentar verfassen