SHARDANA auf Sardinien: Teil 2 – Der Kilometermacher

SHARDANA auf Sardinien: Teil 2

04. Mai: Es geht los
Bin zeitig aufgestanden, war noch immer irgendwie in einer Zeit-Raum-Schleife gefangen, denn durch die Anreise war mein „normaler“ Rhythmus natürlich total durcheinander.
Frühstück im Hotel. Der Senior-Chef (?) macht zwar einen tollen Cappuccino, aber sonst gab das Frühstück nicht viel her…
Nachdem diese Geschichte ja kein Rennen in dem Sinn ist/war, habe ich nicht auf den offiziellen Start gewartet und bin schon ca. um 07:30 Uhr losgefahren. Es war kühl, windig wie im Burgenland und leichter Regen.

Raus aus der Stadt über löchrigen Asphalt und dann ab in’s Grüne. Eigentlich ging es die ersten 60 Kilometer immer nur bergauf. Mal steiler, mal flacher, Asphalt oder Wald- und Wiesenwege. Mühsam für mich natürlich. Fahren, schieben, fahren, schieben. Kann mich gar nicht mehr erinnern, in welchem Dorf ich gefrühstückt, bzw. beim Greißler eingekauft habe…

Kurz vor Oschiri macht der Track so eine Runde, kommt dann wieder zurück, fahr ich da nach oder lasse ich das aus? Ich fahre nach und komme zu einer Kirche – „Chiesa di Santo Stefano primo Martire“ und zu einem mystischen Felsenaltar.
Und es war dort auch der 1. Checkpoint. Ja, es waren im Roadbook etliche Felder für Stempel, aber nachdem ich das Briefing geschwänzt habe, war ich irgendwie verloren und hatte keine Ahnung, wo und wie ich zu den anderen Stempeln komme…

Auf und ab geht es weiter, der Wind ist grauslich, die Beine müde. Gel, Riegel, Pause, weiter. Zwischendurch in einem kleinen Dorf Kaffee, Panini. Ein Quartier wäre jetzt nicht schlecht, da ist aber weit und breit nix. Doch. Ein Urnenfriedhof hätte sich angeboten. Dort habe ich zumindest meine Wasserflaschen gefüllt, aber als Übernachtungsplatz war es mir doch zu gruselig. Nebenbei lieferten die Veranstalter aber auch ein Online-Roadbook (keine Ahnung, wie lange das online bleibt) und ich konnte mich an eine Info in der Chatgruppe erinnern: Die Gemeinde Chiaramonti bietet uns den „Campo Comunale Paris De Cunventu“ gratis als Camping-/Schlafplatz an. Das allerdings erst bei Kilometer 120. Na, ja, das geht schon noch. Als ich ankomme, stehen schon 3 Zelte, deutsche Teilnehmer schwärmen von der heissen Dusche. Ich inspiziere den Umkleideraum und: Da stelle ich das Zelt nicht auf, sondern schlafe drinnen! Gesagt, getan. Ordentlich geduscht und vergessen, die Wasserleitungen ohne Duschköpfe zu fotografieren. Aber: „… Die wahren Abenteuer sind im Kopf …“. Den – ziemlich weiten – Marsch zur nächsten (offenen) Pizzeria erspare ich mir – hab ja wunderbares chinesisches Fertig-Zeux – Nudeln mit Hühner-Geschmack – dabei…

Top-Schlafplatz in der Umkleide!

05. Mai: Tag 2
Geschlafen wie ein Stein. Duschen, Tee kochen, Brot und eine Dose Sardinen essen, zusammenpacken. Es ist noch kühl, ordentlich windig und erstmal geht es steil und grauslich steinig bergab. Dann wieder rauf und runter, rauf und runter. In Osilo eine Dorfkneipe: Cappuccino, Lemon-Soda, Panini kaldo, wunderbar.

Was mir auffällt:
In jedem kleinen Café, jeder Dorfkneipe hängen mindestens 2 riesige Bildschirme, es läuft (meistens) irgendein Musiksender und außerdem stehen auch mindestens 3 – 5 Glückspiel-Automaten herum – meistens besetzt…

Weiter. Der Wind ist noch immer heftig, es geht eher bergab, aber die Beine sind von gestern noch schwer. In Sassari habe ich vermutlich den Checkpoint übersehen – aus den Augenwinkeln bemerke ich die Shardana-Flagge und einen Fotografen, ich drehe aber nicht um. Im zick-zack geht es durch die Altstadt, ich mache wieder einmal keine Fotos…
Am Ortsende rein in einen „Conad“, Wasser, Schinken, Panini, Joghurt, Käse, Kekse. Im Café daneben: Kaffee + Campari-Soda. Weiter geht’s. Windwarnung am Handy – das spür ich aber auch so. Kurz vor Porto Torres ein Mäcki! Cola und Pommes. Durch’s Industriegelände Richtung Nordwesten. Ich checke mögliche Unterkünfte in der Nähe und bevor die Route Richtung Küste abzweigt, fahre ich gerade weiter nach Pozzo San Nicola – dort habe ich in einem B&B (*) eingecheckt. Bis die Zimmerwirtin eintraf, daneben in der Bar einen Drink genommen…
Duschen, Tee kochen, ein kleines Nickerchen machen und dann hinüber in’s nahegelegene RistoPizza da Franco BAR zum Abendessen. Ich fand’s nicht wirklich aufregend. Vorspeisenteller war ok, zweiter Gang eher ein Kinderteller, einen dritten Gang wollte ich aber nicht mehr…

06. Mai: Tag 3
Gut geschlafen, Frühstück (wie üblich) nicht aufregend. Ich bin dann nicht auf die Original-Route zurückgefahren, hab‘ minimal geschummelt und hab‘ ein Eck ausgelassen. Nördlich, westlich, dann ein langsamer Schwenk nach Süden – Richtung Küste.

Grandios, der Duft der Kräuter und Wildblumen am Morgen / Vormittag. Irgendwie schön langsam in den Flow gekommen, in schöner Gegend, obwohl es die ersten Kilometer wieder eher wellig bergauf ging. Gemütlich und gut gelaunt bis nach Alghero. Mittagessen im „Ramblas“ – war gut, günstig und ausreichend.

Inzwischen ist es schön heiss geworden und ich setze mich irgendwo in den (fast nicht vorhandenen) Schatten, recherchiere, bis wohin ich noch fahren will. Bosa ist ok. Sind noch um die 40 Kilometer, Quartiere gibt es auch noch genug, passt.
Aber irgendwann beginnt das Leiden. Ich bin 68 Jahre alt, habe ca. 85 Kilo, das Rad ist auch wieder einmal viel zu schwer bepackt und es geht in der prallen Sonne schmierig und lange bergauf. Also das alte Spiel: fahren, fluchen, schieben, fahren, schieben, fluchen.

Bei einer kleinen Pause im minimalem Schatten will ich ein Quartier buchen. Scheijsendregg – die angepeilte günstige Ferienwohnung ist weg, da ist mir doch eine(r) zuvorgekommen. Also das nächstbeste, günstigste am Track gebucht. 1-Stern-Hütte, kann nicht so schlimm sein. Aber man kann sich auch täuschen. Das Zimmer ist klein, muffig, die Tür geht nicht richtig zu. Immerhin, die Dusche liefert heisses Wasser und Klopapier ist auch vorhanden…
Zum Thema Abendessen: Die – wie man so sagt – fußläufig erreichbaren Restaurants haben entweder geschlossen oder derart negative bzw. eindeutige Fake-Bewertungen, dass ich in der Bar ein paar Meter weiter ein paar Häppchen einnehme und auf Flüssig-Nahrung umstelle…

Häppchen und Flüssig-Nahrung…

Teil 1: Prolog, Anreise,
Teil 2: Tag 1 – 3,
Teil 3: Tag 4 + 5 und Heimreise


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